Landwirtschaft und Viehzucht
- Landwirtschaft
- Kulturen
- Viehzucht
Landwirtschaft
Vorrangstellung des landwirtschaftlichen Sektors
Der Landwirtschaft kommt in der Wirtschaft des Landes eine vorherrschende Rolle zu, da diese für 80 % der Bevölkerung die wichtigste oder gar einzige Einnahmequelle darstellt. Die Landwirtschaftsbetriebe sind traditionell geprägt.
Charakteristisch sind der Anbau von Hand und die Brachflächen. Die in einem Landwirtschaftsbetrieb pro Jahr bebaute Fläche beträgt durchschnittlich 1,7 Hektar. Je nach den Präfekturen, den Traditionen und der Verfügbarkeit der Böden bestehen jedoch große Unterschiede. Die kleinen Landwirtschaftsbetriebe finden sich in der Regel in Zonen mit einer hohen Bevölkerungsdichte.
Kulturen
Anbau von Kulturpflanzen
In der Landwirtschaft Togos wird zwischen zwei Kulturen unterschieden, dem Anbau von Kulturpflanzen und den zum Verkauf bestimmten Ernten.
Auf fast 60 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Flächen wird Getreide und auf circa 70 % werden Knollen angebaut. Diese Vorrangstellung der Getreidepflanzen fällt in den einzelnen Regionen des Landes unterschiedlich aus. So ist zum Beispiel in Meeresnähe mehr als ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen den Knollen (insbesondere Maniok) und die Hälfte den Getreidepflanzen (insbesondere Mais) vorbehalten.
Der Mais ist mit Abstand die am meisten verbreitete Kultur des Landes. Er wird in Kombination mit fast allen Kulturen angebaut und nimmt in der Fruchtfolge häufig den ersten Platz ein, in der Regel unmittelbar nach der Urbarmachung. Die tropische Hirse, die vor allem im Norden des Landes und in der Küstenregion angebaut wird, wurde mit den Ortsveränderungen der Bevölkerung auch in den Hochflächen eingeführt.
Der Anbau von Reis fällt so gut wie nicht ins Gewicht. Übrigens handelt es sich dabei um das Nahrungsmittel mit den höchsten Einfuhrraten. Laut dem Quartalsbericht des Ministeriums für ländliche Entwicklung (Ministère du Développement rural) schwanken die örtlichen Kosten für die Produktion von weißem Reis zwischen 50 und 117 CFA-Franc pro Kilo - je nachdem, ob es sich um den unter öffentlicher Kontrolle erfolgenden Anbau durch Bauern oder um eine staatliche Produktion handelt. Die Jamswurzel spielt in der landwirtschaftlichen Produktion eine besonders wichtige Rolle.
Ihre Produktion wird auf 409.000 Tonnen im Jahre 1986 und auf 391.000 Tonnen im Jahre 1991 geschätzt. Sie kann praktisch überall angebaut werden, ist aber in den Hochflächen und in der Region der Kara besonders verbreitet.
Zum Verkauf bestimmte Ernten
Bei den zum Verkauf bestimmten Ernten handelt es sich im Togo im wesentlichen um Baumwolle, Kaffe und Kakao, die für den Export bestimmt sind. Erdnüsse und Palmkerne werden vor allem der lokalen Nachfrage gerecht. Baumwolle ist eine traditionelle togolesische Kultur, deren Produktion seit 1974 dank des Engagements der Société Togolaise de Coton (SOTOCO) und der Einführung einer neuen Spezies (Allen) stark gestiegen ist.
Kaffee und Kakao werden in drei Präfekturen angebaut: in Wawa, Amou und Kloto. Dabei handelt es sich um wichtige Ausfuhrgüter. Bis 1974 (dem Jahr des Anstiegs der Phosphatpreise) entfiel ein Großteil der Einnahmen aus dem Export auf diese beiden Produkte. Die Produktion von Kaffee, Kakao und entkörnter Baumwolle betrug 1994 jeweils 13.000, 12.000 und 120.000 Tonnen. Die überwiegende Mehrheit der Produktion an Kaffee, Kakao und Baumwolle wurde bisher vom Office des Produits Agricoles du Togo (OPAT) aufgekauft, dem die Vermarktung dieser Produkte übertragen wurde.
Im Rahmen der Liberalisierung der Vermarktung der zum Verkauf bestimmten Ernten wurde dem OPAT zunächst einmal der Verkauf der Baumwolle zugunsten der Société Togolaise de Coton (SOTOCO) abgenommen. Nach deren anschließender Auflösung wurden privatwirtschaftliche Strukturen eingeführt, um Kaffee, Kakao und andere zum Verkauf bestimmte Ernten der Togolesischen Landwirtschaft zu vermarkten.
Viehzucht
Die Rinderzucht ist insbesondere im nördlichen Teil des Landes (in den Präfekturen Bassar, Oti und Tone) sowie in der Präfektur von Ogou von Bedeutung. Dabei ist die traditionelle Rinderzucht vorherrschend, die auf der Nutzung natürlicher Weiden und im Ausgangszustand belassener Brachen beruht.
Was die kleine Viehzucht betrifft, so ist diese gleichmäßiger über das gesamte Territorium verteilt, obwohl auch hier die Präfektur von Tone mit über einem Viertel des Bestandes an Schafen, Ziegen und Schweinen eine führende Rolle zukommt. Die Aufzucht von beiden Wiederkäuern und Schweinen stellt in den nicht moslemischen Regionen eine zusätzliche Aktivität für die Bauern dar.